Dienstag, 14. Dezember 2010

Funkentstörung einer Neon - Dekouhr

Als ich mir vor ca.zwei Jahren eine Uhr mit Neonbeleuchtung(genau genommen Argonbeleuchtung,weil blau)zulegte,
ahnte ich noch nicht,wie dieser Zeitmesser mir noch Kopfzerbrechen bereiten würde.


Nach recht kurzer Zeit musste ich feststellen,
daß diese Uhr leider schon nach kurzer Zeit extreme Gangunterschiede hatte.
Dies zeigte sich in Abweichungen von mehr als zwei Stunden innerhalb eines Tages.
Da ich mir die Uhr ja geholt hatte,um damit einen funktionstüchtigen Zeitmesser in meiner Küche aufzuhängen,war ich schon ziemlich enttäuscht,
wie mies das Ding lief.
Da ich noch ein komplettes Junghans Quarzlaufwerk samt Zeigern da hatte,dachte ich mir,ein Wechsel von "hochwertiger" Chinaware in Sachen Laufwerk
brächte Abhilfe.

Als sich dann auch noch rausstellte,daß dieses Wunderwerk chinesischer Wertschöpfung auch noch im eingeschalteten Zustand Störungen Kurzwellenbereich in bester Form produzierte war das Maß voll.


Ich fragte beim Vetreiber bezüglich eines Umtausches nach.
Zugegeben,das Uhrwerk wurde garnicht erst angesprochen.
Leider lehnte man ohne weitere Nachfragen oder Diskusionen zuzulassen den Umtausch sofort ab,
was den Frust noch größer werden ließ.


Nachdem mich das Teil irgendwann nur noch ärgerte,
wurde die Batterie entnommen und die Uhr hing nur noch als Deko ohne Funktion an der Wand.


Als jetzt wieder die kalte Jahreszeit anfing und man sich wieder an den Basteltisch zurück ziehen konnte,gings dem Ding ans Leder.
Die Uhr wurde seziert.


Was da zu Tage kam war einfach nur haarsträubend.
Der Inverter für den Betrieb der Neonröhre war ziemlich primitiv zusammengezimmert und ohne auch nur die kleinste Abschirmung zu besitzen einfach in den Plastikrahmen der Uhr integriert.


Wenn das nur das einzigste Manko gewesen wäre,wärs ja echt super gewesen.
Die Hochspannung führenden Kabel,waren ohne irgend eine Abschirmung zu besitzen,einfach am Laufwerk der Uhr vorbeigelegt worden.


Jetzt zeigte sich woher der Fehler bei der Uhr kam.
Die Uhr fing immer dann mit Ihren extremen Gleichlaufschwankungen an,wenn sie eingeschaltet war.


Fehler: - Die Röhre ist eine Kaltkathodenröhre die 
               mittels Hochspannung betrieben wird.
               Dazu ist ein CCFL-Inverter eingebaut  
               der eine recht leistungsfähige 
               aber auch,wenn billig verarbeitet,höchst     
               störfreundliche Technik beinhaltet.
               Dazu Hochspannungsführung durch
               unabgeschirmte Teflonkabel.
             



Jetzt musste es ans Entstören gehen.

Die Uhr wurde zerlegt und die Platine nach dem Ablöten der Anschlusskabel 
entnommen.



Mit einem passenden Weissblechgehäuse fing ich nun an,ein Abschirmgehäuse anzufertigen.


Zuerst habe ich die Grundplatte auf dem die Platine mittels Kunststoffabstandshülsen und dazu passenden Schrauben befestigt wird,
gebohrt und die Inverterplatine zur Anprobe befestigt.




Nachdem die passenden Kabeldurchführungen gebohrt waren,wurden die Gehäusehälften zusammengelötet.

        
Jetzt wurde das RG178 Kabel passend abgelängt,das später als Hochspannungskabel genutzt werden sollte
Die Abschirmung samt Außenisolation wurde weit genug entfernt und die Kabelenden mittels Schrumpfschlauch isoliert.

 
Jetzt konnte es wieder an den Zusammenbau gehen.
Das Gehäuse wurde zusammengefügt und mit zwei kleinen Lötpunkten verschlossen.
Danach wurde das Gehäuse im Kunststoffchassis mit 2K-Kleber fixiert.



Jetzt konnte nach dem Aushärten des Klebers der Rahmen samt Inverter wieder im Uhrenchassis montiert werden.
Zuerst werden die Hochspannungsanschlüsse an der Röhre angeschlossen und die Kontakte mit Schrumpfschlauch isoliert.


Nach einem Funktionstest der Beleuchtung an einem Labornetzteil konnte es wieder am Bestimmungsort zum Einsatz gehen.


Fazit:  Nach dem Funktionstest wurde natürlich auf  
              die Ganggenauigkeit sowie die Störungen im  
           Kurzwellenbereich geachtet.
              Die Störungen im KW Bereich waren weg und  
           die Uhr läuft seit dem Umbau mit vollig            
           normaler Ganggenauigkeitsabweichung.
               
               Danke,ihr lieben chinesischen  
               Neonbreitbandstörsendermitschaltuhrbauer für 
           dieses Wunderwerk der Technik.
               Die Kombination von Störsender,Uhr mit 
           ungewollter Mondphase
           Fluchtwegbeleuchtung,Breitbandbake und  
           eingebautem Hochvolt HF Generator war ein 
           echter Haarergrauer.
              Zum Glück macht dieses Teil jetzt was es soll!
               


              Eine UHR mit Beleuchtung sein. ;-)

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