Donnerstag, 26. April 2012

1:4 Balun für QRP & SWL - oder wie zart pflegend der Eigenbau sein kann...

Nach einer Unterhaltung mit einem SWL-Freund beschloss ich,für diesen einen kompakten aber auch QRP-tauglichen 1:4 Balun für eine Loop zu bauen.

Die technischen Vorgaben hielten sich Grenzen.
Der Balun sollte eine Zugentlastung haben,PL-Anschluss und maximal 10Watt vertragen können.

Nun stand ja die Frage im Raum,welches Gehäuse man nutzen könnte.
Da ich auf meinem Tisch noch ein wenig Handcreme zu stehen hatte,die eh fast leer war,beschloss ich das Döschen dafür zu nutzen.


Jetzt nachdem das Behältniss gereinigt war,
suchte ich die restlichen Materialien raus.
Dazu gehörte ein TK43-122 Ringkern,zwei Bananenbuchsen,temperaturfeste Litze,einer Lötöse,einen Abspannisolator von Fritzel sowie eine PL Buchse(SO239).


Nun wurde das Gehäuse und der Isolator mit den nötigen Bohrungen versehen.


Weil das Gehäuse nun fertig war,konnten jetzt das Gehäuse mit dem Isolator verbunden werden und die SO239(PL-Buchse) eingebaut werden.




Fast zuletzt wurde der 1:4 Balun gewickelt.
Die Windungen wurden später mit etwas Iso-Kleber fixiert.


Der Balun wurde nun in seine neue Behausung eingebaut nachdem er vorher mit den Anschlüssen verlötet wurde.


Da jetzt die elektrische Funktion hergestellt war,
konnte das Gehäuse nun verschlossen werden.

Und so sieht das "hautfreundliche" HF-Produkt aus.


Der Balun kann natürlich auch außen genutzt werden,wird aber in diesem Fall für eine Unterdachloop genutzt. 
Und weil noch Restcreme im Behältniss war,sind jetzt die geschundenen Bastlerhände seidenweich ;)




 

Sonntag, 22. April 2012

1:9 UnUn für den mobilen Einsatz am Fahrzeug

Vor wenigen Tagen grübelte ich bezüglich einer Dachdurchführung zum Anschluss einer Kurzwellenantenne für ein Wohnmobil.
Die Möglichkeiten sind in diesem Bereich ja sehr vielseitig.
Da aber nicht noch ein zusätzliches Loch in das Dach gebohrt werden sollte,entschloss ich mich,einen vorhandenen bereits eingebauten PL-Antennenfuß zu nutzen.
Ein 1:9UnUn ist immer nur ein Kompromiss aber gerade beim schnellen Aufbau unter widrigen Bedingungen bleiben manches Mal nicht viel Alternativen übrig,um wenigstens QRV sein zu können.
 

Als Gehäuse musste natürlich ein möglichst solides Gehäuse her,daß auch mal bei widrigen Witterungsbedingungen am Fahrzeug bleiben kann.
Hierzu zweckentfremdete ich ein Druckgussgehäuse eines ehemaligen D-Verteilers der früheren Bundespost (DANKE nochmal an den Spender ;).


Dort bohrte ich als erstes mittig im Deckel eine Durchführung und die Befestigungslöcher für einen Einbau-PL-Stecker.


Die Bohrungen für die Befestigungsschrauben des Einbausteckers wurden noch angesenkt,um dort später die Schrauben im Gehäuseinneren bündig abschließen zu lassen.


Dort wurde nun der Stecker verschraubt.



Ich wickelte nun drei mal neun Windungen teflonisolierte,versilberte Schaltlitze auf einem FT140-43 Kern.
Die Windungen wurden mittels kleinen Kabelbindern fixiert. 
Somit ist der UnUn für eine Belastbarkeit von 100Watt ausgelegt,was gerade im Mobilbetrieb ausreichen sollte.


Jetzt wurden die beiden Anschlussdurchführungen mit Hilfe einer der originalen(komplett Messing) und einer Kunststoff-PG-Verschraubung angefertigt.

Die Kunststoffverschraubung wurde unter der Klemmverschraubung so gekürzt,daß der Überwurf jetzt bündig mit der Einschraubhülse abschließt und dann mittels Cyanacrylatklebstoff verklebt.

Bei der Messinghülse wurde mittels einer Distanzhülse die Bananenbuchse so eingepasst,daß diese bündig abschließt und sich problemlos lösen lässt.

Als Bananenbuchsen werden hier Modelle mit sehr langer Verschraubung(DDR-Produktion)genutzt deren Fixiernasen am Metallschaft mit dem Dremel entfernt wurden.
Der untere Kunststoffteil wurde entfernt,weil die PG-Verschraubungen als Führungsstück genutzt werden. 
 

Diese Durchführungen wurden nun im Gehäuse verschraubt.


Nun konnte der vorher gewickelte UnUn in das Gehäuse eingebaut werden.
Den Groundanschluss habe ich mittels eines Kabelschuhes direkt am Gehäuse angeschlossen und von dort zur zusätzlichen Groundbuchse mit versilbertem Kupferdraht gebrückt.


Die Anschlüsse wurden mit Isolierkleber vergossen um versehentliche Kurzschlüsse zu vermeiden.


Abschliessend konnte ich die stoffummantelte Teflonlitze mit dem Stecker verlöten und mit einem Stück Schrumpfschlauch isolieren.


Das Gehäuse konnte jetzt verschlossen werden.
Eine Zugentlastung für den Antennendraht musste nicht am Gehäuse angebracht werden,weil diese die  PL Buchse nur unnötig belasten würde und zudem der Draht am Mast befestigt wird und dort bereits gegen übermäßiges Belasten des UnUn´s geschützt ist.
 

Und nun zu dem angestrebten Verwendungszweck.

Wenn die Schutzkappe des bereits vorhandenen PL-Fußes(Marke Sirio) entfernt wird,kann nun der Balun direkt auf dem Fuß verschraubt werden.

An der unisolierten PG-Durchführung wird dann die HF Erde angeschlossen und mittels eines Bundeswehr-Staberders geerdet.

An der anderen Bananenbuchse kann nun der Draht angeschlossen werden,der von dort zu einem 17,5m hohen GFK Teleskopmast von Thalmann und gegebenenfalls zu einem zusätzlichen einfach abgespannten 13m GFK Mast aus Bundeswehrbeständen geführt wird.
Somit ist der Anschluss gesichert und witterungsfest angebracht.

 

Im folgenden Bild habe ich noch eine Markierung eingefügt,mit der das spätere Fahrzeugdach dargestellt werden soll.



Da nun alle mechanischen Arbeiten an dem Gehäuse abgeschlossen sind,konnte ich jetzt noch die kosmetische Behandlung vornehmen.
Der Schriftzug wurde mittels Beizmittel vom Gehäuse entfernt.