Mittwoch, 30. Mai 2012

J-Antenne für 2m/70cm - Koaxial-Duoband Portabelantenne günstig und schnell selbst gebaut

Heute kam es dazu,daß mal wieder eine einfache und schnell aufzubauende Koaxialantenne für den Duobandbetrieb im VHF/UHF Bereich gebaut werden musste.Die Entscheidung fiel auf die von PA0FBK publizierte J-Antenne.


Die Antenne wird aus RG58 gefertigt und bekommt eine BNC-Buchse als Anschlussmöglichkeit.
Sie kann beim späteren Betrieb einfach an einer Öse am Strahlerende aufgehangen werden und wird einen Gewinn von 3,5dBi auf 70cm und im 2m Bereich von 2,15dBi haben.


Und los gehts...


Die Anschlussdose wird aus einer Filmdose gefertigt,in die mit einem Locheisen zwei Löcher für die Buchse und die Kabeldurchführung gestanzt werden.



Als Strahlermaterial wird RG58 nach Mil-Norm genutzt.



Jetzt wurde das Kabel wie auf der unten angefügten Zeichnung abisoliert bzw.gebrückt.
Hierzu wurde die Außenisolierung und die Abschirmung an den nachfolgend skizzierten Stellen entfernt und später isoliert.


Das erste Stück,daß ich anfertigte,war der 35mm(incl.Kurzschlusslötstelle ab der Unterkannte der Außenisolierung gemessen-OHNE die Anschlussseite die später mit der Antenne verbunden wird) lange Koaxteil der später die erforderliche zusätzliche Induktivität darstellt.
Dieses Teil wurde an einem Ende kurzgeschlossen.


Die Induktivität wird dann am Anschlussende des eigentlichen Strahlers parallel angeschlossen und beide Kabel mittels eines Stück Schrumpfschlauch parallel fixiert.
Wichtig ist,genau darauf zu achten,daß beim Anfertigen des Stubs die Länge genau von der Kurzschlussstelle bis zum anderen Ende(Anschlussseite) auf 35mm bemessen wird.
Ist dies nicht der Fall oder es wird schlechtes Kabel genutzt,stimmt die Anpassung nicht!(es gibt immer wieder die Fälle,daß ultrabilliges RG58 genutzt wird oder nur pi mal Daumen gearbeitet wird.Bei Koaxialantennen müssen die Maße genau eingehalten werden,da ansonsten keine Bandresonanz erreicht werden kann.


Nun wurde das Kabel an der BNC Buchse mit dem Innenleiter verlötet und mittels eines Stück 2mm Kupferdraht der Außenleiter angeschlossen.


Zum Schluss wurden nur noch die Übergänge am Kabel wie oben genannt isoliert und das Gehäuse verschlossen und mit Sekundenkleber verklebt.


Das SWR wurde auf 2m und 70cm(jeweils Bandmitte) mit 1:1,2 bzw 1:1,4 gemessen.(EME SWR-Meter)




Bei einem sehr geringen Packmaß und einer maximalen Länge von 1,25m ist diese Antenne trotz ihres geringen Materialaufwandes eine wirklich brauchbare Alternative zu einer kommerziellen Antenne.


Abschliessend noch die Skizze mit den Maßen





1  =360mm
1B=Ringöse
2  =230mm
3  =360mm
4  =288mm
5  =35mm
5B=Kurzschlussbrücke

Fazit...
Die Antenne ist sicher keine Wunderantenne,lässt sich aber sehr kostengünstig aufbauen und ist bei genauem Nachbau bei weitem besser als jede Gummiwurst.


Angemerkt muss abschliessend folgendes werden.
Die Maßangaben können je nach Qualität des verwendeten Kabels etwas variieren!

20 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Unknown hat gesagt…

Hallo,

ersteinmal ein Kompliment für die Arbeit.
Meine Frage:
Darf anstatt der direkten BNC-Buchse auch eine Zuleitung mit Crimp-Stecker vorhanden sein und danach erst Antenne und Spule?

Gruß

Anonym hat gesagt…

Hallo Herr Wiegmann


Natürlich kann am unteren Antennenende auch noch ein Stück Antennenkabel mit Stecker bzw Buchse angelötet werden.Am Fuß der Antenne hast Du nach dem Zusammenbau auch ohne Buchse ca.50Ohm und somit kannst Du dort dann auch ein Stück Kabel anschließen.Bitte schau mal unter meinen Blogs vom Monat Januar.Dort findest Du auch eine solche Antenne mit der von Dir angedachten Bauweise.

Danke fürs reinschauen und viel Spaß beim Basteln.

73,de Bunkerwart

DL8AAP hat gesagt…

Nach knapp zwei Stunden hatte ich aus meinen Kabelresten nach dieser wunderbaren Anleitung eine kleine Portabelantenne, die den kleinen Gummipüppel meines Standard C500 um einige dBs überragt. Auf 2m habe ich keine Verbindung bekommen, liegt aber auch an meinem HF untauglichen QTH.

Einen riesigen Dank für die wertvolle Arbeit am Hobby und in diesem Blog, den ich seit ein paar Wochen regelmäßig durchstöbere.

73 de Carsten DL8AAP

Anonym hat gesagt…

Habe diese Antenne nachgebaut und bin wirklich begeistert.
Das SWR ist auf beiden Bändern unter 1,5.Die Antenne ist extrem praktisch.Kann diese im Rucksack auf Bergtouren mitnehmen und die Leistung zu der originalen Antenne deutlich verbessern.
In Verbindung mit meinem TH-F7E spitze.

Danke für den schönen Blog und Ihre super dokumentierten Beiträge.

73,de Ricardo

Anonym hat gesagt…

Die Antenne funktioniert super.Habe mir diese nachgebaut und auf beiden Bändern sofort ein SWR von unter 1,5 gehabt.
An meinem betagten TH77 sind es zur originalen Gummiwurst fast 4-S-Stufen Unterschied.

Danke und weiter so mit dem Blog!

DL8AAP hat gesagt…

Noch einmal ein Erfahrungsbericht:
Hatte Probleme bei der Anpassung auf 70cm. Ein OM hat sogar am oberen Ende des Halbwellenstücks einen 2,2pF Kondensator zwischen Abschirmung und Leiter gelötet, um die Anpassung auf 70 hinzubekommen.

Bei mir ist dann auf 2m bei einer Leistung von 25Watt nach einem längeren Durchgang (ca. 5 min.) der Anpassungsstub so heiß geworden, dass das Dielektrikum des RG58 geschmolzen ist.
Hab mal Bilder gemacht: http://dl8aap.koch-carsten.de/?page_id=105

Jetzt brauche ich nur noch mal eine Erklärung warum das Ding bei anderen OMs wohl anstandslos strahlt. Was hab ich falsch gemacht?
Lieben Gruß Carsten (DL8AAP)

Bunkerwart hat gesagt…

Hallo Carsten

Leider war ich in den letzten Tagen weniger aktiv,als sonst und kann Dir erst jetzt antworten.

Hast Du nicht berichtet,daß Du den Stub gekürzt hattest?


Beste Grüße,der Bunkerwart

Anonym hat gesagt…

Gestern habe ich mir Ihre Antenne aus Kabelresten zusammengelötet.
Funktioniert sehr gut und an meinem C5 ein wirklicher Gewinn gegenüber der Gummiwurst.
Später habe ich noch das SWR kontrolliert.
Auf 70cm komme ich auf 1,4 was für mich vollkommen ok ist.

DANKE für die interessanten Basteltipps auf Deiner Seite.


73,Damian Reichert

Anonym hat gesagt…

Danke für die Bauanleitung und diesen interessanten Blog.
Ich habe für meine Antenne ungefähr eine halbe Stunde für den Bau benötigt.
Diese wird ab sofort für zukünftige Urlaube genutzt.


Danke und beste 73
Stefan Rahn/Berlin

Anonym hat gesagt…

Hallo, danke für die sehr gute Anleitung. Hast Du dafür eine Formel zur Berechnung der Maße?

Grüße Andreas (DG4NGM)

Anonym hat gesagt…

Hallo Bunkerwart


Danke für die sehr gute Beschreibung.Der Bau der Antenne hat keine halbe Std gedauert.Bin erstaunt,wie gut das Teil funktioniert.
SWR auf 2m bei 1,2 und 1,4 auf 70cm.
Für den Antennenanschluss nutzte ich eine vorhandene N-Buchse aus einem Schlachtgerät.
Habe sie auf dem Balkon aufgehangen und nutze diese jetzt als Relaisantenne.
Mny THX

73 aus Bonn

Anonym hat gesagt…

Ich habe diese Antenne vor ca einer Woche nachgebaut.Habe diese jetzt bei zwei Wanderungen im Rücksack mitgenommen.Das Stehwellenverhältnis ist auf 2m 1:1,5 und auf 70cm 1:1,2.Leider musste der Stub nochmal neu bemessen werden,weil ich versehentlich die 35mm falsch abgemessen hatte.Vorher war die Stehwelle auf 70cm unbrauchbar.Danach passte es.

Gruß Damian,Berlin

Anonym hat gesagt…

Danke für die Bauanleitung.Meine Koaxantenne habe ich seit 3Jahren bei vielen Sotatouren und urlaubsfahrten dabei gehabt und bin echt zufrieden.
Das SWR ist am Ende leider sehr von der Qualität der verwendeten Kabel abhängig.
Manchmal muss man dann Nachrechnen oder einfach den Stub abändern.
Ein OV-Kollege hatte erst billiges CB-Funk RG58 Kabel genommen und keinen Erfolg.
Mit ordentlichem Kabel und genau eingehaltenen Maßen hat aber auch er die Antenne erfolgreich aufgebaut und nutzt diese immer auf seinem Segelboot.


Beste 73 und Danke für den tollen Blog
de Martin

Anonym hat gesagt…

Hallo,
toll, dass es noch leute gibt, die solche Selbstbauanleitungen schreiben, damit andere davon lernen können! DANKE :D
könnte ich denn diese Antenne ohne die Längen zu ändern mit RG174 nachbauen, damit es etwas kleiner vom Packmaß wird und auch noch etwas leichter?

Beste Grüße

Unknown hat gesagt…

Hallo!

Kannst du mir bitte sagen welchen Außenleiter ich verlöten soll? Denn von dem langen oder kurzen Stück Kabel? Oder beide?

Danke, deine Seite ist toll!

Anonym hat gesagt…

#Haris

Nur an dem kurzen Stub wird der Innen und Außenleiter miteinander verlötet.
Achte Bitte darauf,daß Du genau von dieser verlöteten Stelle zum am anderen Ende des kurzen Stücks(Ende der Abschirmung die 35mm misst.
Ansonsten passt das SWR nicht!

Viel Spaß beim Hobby und DANKE fürs reinschauen
73,de Bunkerwart

Anonym hat gesagt…

Ich habe mir heute die Antenne für eine anstehende Reise gebastelt.
Als Kabel hatte ich leider nur recht minderwertiges RG58 aus meiner ehemaligen CB-Zeit genutzt und musste dadurch beim Stub etwas nachbessern.
Jetzt passts.SWR auf 2m 1:1,3 und auf 70cm 1:1,6.Mit diesem Ergebnis kann ich gut leben.Beim ersten Testbetrieb an einem Yaesu FT530 war ich vollkommen zufrieden.
DB0GWG in Remscheid,weclhes von meinem QTH gut 40km entfernt steht,konnte ich vollkommen problemlos öffnen und empfange es sehr rauscharm im Zimmer.Das war vorher mit der SH771 nicht möglich.
Vielen Dank für die gut dokumentierten Blogs.

73,de Hajo

Anonym hat gesagt…

Ich möchte mir gerne diese Antenne aus meinen Kabelresten achbauen.
Ich habe hier aber nur RG58 Kabel wo das Dielektrikum aus Schaum anstatt aus transparentem plastik besteht. Außerdem gibt es einfach und zweifach geschirmtes RG58 Kabel, letzteres besitze ich.
Ich kann leider keinen Hersteller mehr ausmachen, aber mein kabel ähnelt dem doppelt geschirmten kabel mit LSNH kabelmantel sehr.
Macht die doppelte Schirmung einen großen Unterschied?
vy 73 de Leon.

Mike / DO2MWB hat gesagt…

Funktioniert tadellos, im Vergleich zu einer 2/70 Groundplane - auch Eigenbau - um viele S-Stufen besser. Unbedingt hochwertiges Kabel verwenden, mit billigem RG58 kein Abgleich möglich.
73 de Mike