Sonntag, 18. November 2012

Weller WECP Temtronic - 24V Lötkolben reparieren - der Teufel im Detail beim betagten Löteisen

Als ich die Magnetic Loop anfertigte verweigerte auf einmal der Lötkolben die Arbeit,indem einfach die Sicherung der Lötstation die Spannungsversorgung unterbrach.

Nun hatte ich ja erst vor kurzem einen kleinen Eingriff an dieser betagten aber äußerst zuverlässigen Lötstation gemacht,weil durch eindringendes Wasser des Schwammes die elektronische Temperaturregelung versagte.

Ich versuchte erst einmal den Fehler einzugrenzen und klemmte den Lötkolben von der Lötstation ab(mehrere Kabel im Inneren des Gehäuses) und setzte wieder eine neue 315mA Sicherung ein,um zu schauen,ob der Fehler evtl. vom Trafo oder der Regelung kommt.


Da die Sicherung nicht erneut durchbrannte,
konnte es eigentlich nur noch am Lötkolben selbst liegen.

Also zerlegte ich diesen.
Und siehe da,der Fehler war sofort gefunden.
Durch eine defekte Lötstelle flossen hohe Ströme die dafür sorgten,daß sich ein Anschlusskontakt regelrecht selbst ausgelötet hatte.


Die Fehlersuche hätte nicht einfacher sein können und ließ sich natürlich schnell beheben.

Da ich eh Ersatzgriffe für diese Lötkolben habe,wechselte ich das Griffstück gleich mit.
Nach nunmehr 35Jahren zuverlässigen Dienstes konnte der Griff jetzt in die ewigen Weller-Jagdgründe eingehen ;)


Nach dieser Jungbrunnenkur konnte der Lötkolben wieder an der Lötstation angeklemmt werden und steht jetzt für die nächsten Basteleinsätze bereit.
Und nebenher ersparte dieser einfache Serviceeingriff rund 100€ für einen neuen Ersatzlötkolben diesen Typs(schon verrückt,daß Weller bis zum heutigen Tage diese Teile noch nachfertigt und auf Lager hat!).





              

Magnetic Loop für QRP & SWL - Auf 80-40m mit überschaubarem Aufwand QRV

Während eines Gesprächs mit einem SWLer beschloss ich eine einfach und schnell aufzubauende,kompakte und auch für Portabelzwecke einsetzbare Magnetic Loop für den Bereich von 80-40m zu bauen.
Diese sollte aber auch für den QRP-Sendebetrieb mit Sendeleistungen bis 5Watt einsetzbar sein.(nur als zusätzlicher Punkt im Lastenheft)
 
Hierzu nahm ich 50Ohm Koaxialkabel von Felten&Guillaume und längte davon zwei Stücken mit je 1,50m ab.


Als weiteres suchte ich mir das restliche Baumaterial zusammen.
Hierzu zählen PG-Verschraubungen für die Kabeldurchführung im Gehäuse,ein Kemo Kunststoffgehäuse,ein 500pF Drehkondensator(Schalkau),ein Mentor Bedienknopf mit Abdeckkappe,ein Kippschalter(1xON),ein Hochvoltkondensator (Silver Cap - BAUJAHR 1941!!)mit 500pF und eine Einbau PL-Buchse(SO239).

  
Nun wurde der Drehkondensator,Anschlussbuchse,Kabeldurchführung und Kippschalter für den Zusatzkondensator im Gehäuse verbaut.

 
Jetzt konnten beide Kabel an je einem Ende ein Stück abisoliert und die Abschirmung entfernt werden,so daß nur noch das Dielektrikum des Innenleiters übrig blieb.
Dort wurden die Innenleiter ein kleines Stück abisoliert und verzinnt,um diese danach miteinander zu verlöten.
Nachfolgend konnte die Verbindungsstelle mit steifem Cellpack Schrumpfschlauch isoliert werden.


Weil das Kabel und das Gehäuse nun vorbereitet sind,
konnte es an die Verdrahtung gehen.
Die anderen Enden des Koaxialkabels wurden durch die PG-Verschraubungen geführt und leicht fixiert.
Um die Enden besser bearbeiten zu können,zog ich das Kabel besonders lang durch und isolierte die Enden ab.
Um die Abschirmung der Kabelenden besser zu fixieren,wurden diese mit versilbertem Kupferdraht(0,8mm) umwickelt und verzinnt.
Als Erstes lötete ich die aus 2mm starkem versilbertem Kupferdraht gebogene Brücke des des Koaxschirms ein.

             
Danach kamen die weiteren Drahtbrücken ins Gehäuse.
Der Stabilität wegen nutzte ich auch dort den gleichen Kupferdraht.
Auch der schaltbare Zusatzkondensator konnte angeschlossen werden.


Das fertig verdrahtete Gehäuse sieht incl. der Kabeldurchführung so aus.


Für den Probebetrieb nutzte ich zwei Aufputzrohre als Spreizer.
Diese wurden provisorisch mittels Kabelbindern mit der Loop verbunden.
Ich hing nun die Antenne an einer Wand auf und konnte mit dem Testbetrieb beginnen.


Erstes Empfangsversuche mit einem Degen DE1103 und einem Tecsun PL660 waren schon sehr ordentlich,wenn man bedenkt,daß die Antenne mitten in der Wohnung aufgehangen war.
Gerade auf 40m waren die Ergebnisse wirklich überzeugend.
In den kommenden Tagen,werde ich mir noch die Spreizer aus Acryl anfertigen und dort passende Winkelstücken für die Kabelführung verkleben.
An den Empfangsergebnissen wird dies aber nichts ändern.
Gemessen am Materialaufwand überzeugen die Empfangsergebnisse und man kann somit eine "faltbare" Loop für unterwegs aber natürlich auch um diese hinterm Fenstervorhang verschwinden zu lassen anfertigen.

       

      

Sonntag, 11. November 2012

VHF/UHF Mobilantenne mit Magnetfuß selbst gebaut - das Antennenrecycling

Vor kurzem fiel mir beim Aufräumen der Garage eine alte und vollkommen vermurkste Magnetfußantenne für den CB-Funk in die Hände.

Diese Antenne (PAN IKA202,CB95 und baugleiche) taugte eh nix und nach vielen Jahren unter einer Plane im Carport sah das Ding einfach nur noch mitleiderregend aus.


Kurzum Schrott...
Najaaaaaaaaaaaa...der Magnetfuß könnte ja noch zweckentfremdet werden.
Und los gings ans Recycling.
Nach ein wenig Polieren sah der Fuß wieder etwas normaler aus.
Zwar ließ sich der durch den jahrelangen Rost entstandene Ring im Chrom nicht ganz wegpolieren aber das Ergebniss geht,so denke ich,ok.


Da die originale PL-Buchse(SO239) leider mit verpresstem RG58 versehen war,dessen Kontakte stark verwittert waren,musste ich eine andere Lösung finden.
Und da war sie.
Ich nutzte nun ein T-Stück Adapter mit 3x SO239 Anschlüssen.


Dort wurden nun beidseitig,passend zur Aussparung im Magnetfuß die Gewinde angefeilt um den Adapter später dort einsetzen zu können.


Ich suchte mir nun Überwurfschrauben,wie sie auch bei PL-Einbaubuchsen genutzt werden heraus und verschraubte hiermit den Adapter im Fuß.


Wer sich nun fragt,was mit der Anschlussseite im Antennenfuß wird,dem muss gesagt werden "NIX".
Dieser wird nicht mehr genutzt und der Fuß wird jetzt wieder mit einer Schutzfolie versehen(Kunststoff-Folie im Karbondesign).


Der Fuß ist somit erst einmal fertig gestellt.


Jetzt kann der Antennenstrahler angefangen werden.
Hierzu nutze ich einen PL-Stecker besserer Bauart und bohre diesen auf der Kabelseite auf 7mm auf.
Dort wird nun eine Kunststoffhülse mit 7mm Außendurchmesser eingesetzt.
Um die Kunststoffhülse optimal zu befestigen,
verklebte ich diese im Stecker.

  
Nun nahm ich 3mm dickes Rohr aus Hartmessing(gibts in vielen besseren Baumärkten)und lötete dort ein längeres Stück 2mm dicken versilberten Kupferdraht ein.


Wer sich wundert,warum das Rohr soweit verzinnt ist,dem muss gesagt werden,daß ich es dünn verzinnt habe um es straffer in der Kunststoffhülse einzupressen.

Danach konnte das Rohr in der Kunststoffhülse eingepresst werden und verlötet werden.

     
Nachfolgend konnte es an den Test und Abgleich der Antenne gehen.
Ich hatte eine Länge von 51cm errechnet.
Musste aber dann noch auf 48cm das Rohr einkürzen um in 2m ein SWR von 1,4 und in 70cm von 1,2 zu erreichen,was vollkommen ok ist.
Optimal ist es jedoch,die Länge durch den direkten Abstimmbetrieb zu ermitteln,weil das SWR stark vom verwendeten Magnetfuß und der verwendeten Kabellänge abhängig ist!
Das Kabel sollte auf vielfach Lambda 1/2 bezogen auf 145Mhz gekürzt werden.
Unter Berücksichtigung des Verkürzungsfaktors 0,66 für Koaxialkabel kommt man dort auf eine Länge von 2,73m was auch für den 70cm Bereich passend ist.  
 


Ein erster Reichweitentest konnte voll überzeugen.
Auf den folgenden Bildern fehlt noch der Überzug aus Schrumpfschlauch über dem Messingrohr,der aber noch warten muss,weil ich diesen erst ordern muss.
Dann noch die Verschlusskappe rauf und die Antenne ist zu 100% fertig.
Das Kabel ist RG58 in sehr hochwertiger Verarbeitung und die Belastbarkeit kann ohne Angst zu haben mit 50Watt beziffert werden.


Zu Abschluss denke ich,daß das Schlachten des alten CB-Fußes sich doch gelohnt hat.
Der Rest war zwar nicht mehr zu retten aber der Magnet ist stark genug um auch bei Autobahnfahrten sichere Haftkraft zu bieten und die Antenne funktioniert gut.
Jetzt noch den Schrumpfschlauch rüber und das Ding sieht,so denke ich,recht ordentlich aus.

Update:
Soeben bin ich von einer "Testfahrt" mit dieser Antenne wiedergekommen.
Bei einer maximalen Geschwindigkeit von  150km/h gab es keine Probleme.
Ich würde aber dennoch die Höchstgeschwindigkeit dieser Antenne in Verbindung mit dem Magnetfuß mit 130-140km/h beziffern.(sehr stark vom Fahrzeug abhängig!)
Die Sende und Empfangsergebnisse sind für eine Antenne dieser Größe vollkommen zufriedenstellend.
Das Antennenkabel wurde auf der Karosse mit zwei Saugnäpfen fixiert.