Freitag, 24. Oktober 2014

RM HLA300 (RM Italy) - defekte KW-Mobil-PA reparieren - oder wenn der HF-Schrott durch Funkamateure ohne Sachverstand gekillt wird

Um es vorweg zu nehmen.
JA,ich bin kein Freund dieser PA´s.
Das liegt einer Seits daran,daß deren Verarbeitung und der konzeptionelle Aufbau sehr zu Wünschen übrig lässt.
Es liegt auch daran,daß man mehr als nur ein mal diese PA´s in der Reparatur hatte,weil deren Technik nicht nur anfällig ist,sondern zudem auch noch falsch dimensioniert.
Gestern wurde mir durch einen OM mal wieder eine solche Endstufe auf den Tisch gelegt,die mir spontan Magenschmerzen bereitete.

Der eigentliche Fehler war schnell gefunden.
Da diese PA´s auf CB-Technik basieren ist deren Eingang nicht für eine Steuerleistung von 100Watt(was ja bei gängigen Afu-Transceivern selbstverständlich sein sollte)ausgelegt.
Nein,das Ding soll mit einer maximalen Ansteuerleistung von 10-12Watt auf FM bzw maximal 25Watt in SSB betrieben werden.

Und was passiert,wenn es Helden gibt,die das Teil mit 100Watt vergewaltigen?!
Richtig,es stellt recht schnell den Betrieb ein.
Welch Argumente oder Gedankengänge allerdings bei manchem OM zu einer Überschreitung der Steuerleistung führen,ist schon haarsträubend.
Als Antwort auf meine Frage erhielt ich die Aussage...
"die Kiste hat keine 350Watt Output auf 10m gemacht".
Eigentlich müsste man solch technischen Blindfischen(JA,ich habs so genannt),die Lizenz abnehmen.

Deren Logik ist,es kommt nicht die gewünschte Leistung raus,also muss ich mehr Leistung reinpressen.
Leute,das Zeuchs ist eh schon billigste Bauart und alles andere als eine Endstufe für den Heimeinsatz(das Schmuddelspektrum auf dem FSP gab mir bei meiner Meinung Recht).
Dann sollte sich der geneigte Italo-Brenner wenigstens an die technischen Vorgaben des Herstellers halten!

Aber nun zu dem Bruzeleisen...

Nach dem Öffnen,ließ ich den Blick schweifen und spontan fielen durchgebrannte Bauteile auf,diverse Bauteile die fast ausgelötet waren und teils gruselig schlecht reingebratene Bauelemente.


Um das Gerät zu reparieren musste zunächst die komplette Platine aus dem Kühlkörper ausgebaut werden.


Zuerst wurden erst einmal die schlecht eingelöteten bzw mit schadhaften Lötstellen behafteten Bauteile wieder neu verlötet und kontrolliert.


Danach sollten die beschädigten Bauteile ausgetauscht werden.
Zum Glück hielt sich der Schaden in Grenzen.
Es musste nur eine Diode und ein Widerstand(R55) ausgetauscht werden.
Mehr als ein verständnissloses Kopfschütteln konnte ich mir bei dem Schaden,der durch die falsche
Ansteuerung entlocken.


Nachdem die beiden Bauteile ausgetauscht wurden,konnte die Platine wieder im Kühlkörper eingebaut werden.
Vor dem Einsetzen der Platine musste selbstverständlich noch Wärmeleitpaste an den entsprechenden Stellen neu aufgetragen werden.



Danach wurde noch ein Probe-QSO gefahren und das Ding schnell wieder "entsorgt" und somit dem ÖMer übergeben.
Mal allen Ernstes.
Wer eine PA für den Stationsbetrieb sucht,sollte sich lieber eine alte Röhren-PA von Heathkit(SB200) oder bspw. eine Yaesu FL2100 hinstellen,als das Geld in ein solches Ding zu investieren.
HF-technisch ist das Teil unsauber,die Verarbeitung mies und die Dimensionierung vollkommen neben der Spur.
Für 400€ (Neupreis der HLA300)gibts deutlich bessere Ware auf Röhrenbasis.
Die ist selbst nach 30-40Jahren noch besser,als das Teil aus italienischer Produktion.
LEIDER!



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