Sonntag, 12. April 2015

PC-Netzteil Modifikation - Umbau des Computernetzteils zum Funkgerätenetzteil

Vor wenigen Tagen stand der Beschluss im Raum,für unsere Clubstation ein kostengünstiges Netzteil zu organisieren.
Und was liegt da näher,als ein PC-Netzteil umzurüsten?!
Diese Netzteile sind in aktuellerer Bauart sehr leistungsstark,liegen in vielen Shacks rum oder lassen sich schnell(für Knauserköppe :) auf dem Wertstoffhof angeln.


Diese Netzteile lassen sich mit überschaubarem Aufwand zu einem recht leistungsstarken Energieversorger für Funkzwecke umrüsten.

ACHTUNG!!! ES HANDELT SICH HIER UM ELEKTROTECHNIK !!! Diese Umbauten sollten nur durch fachkundige Personen vorgenommen werden!
Wer nicht über ausreichendes Fachwissen verfügt,gefährdet sonst sich und andere Mitmenschen.

Im ersten Arbeitsschritt wurde das Netzteil geöffnet und die Platine aus dem Gehäuse entnommen.
Zuerst wurden die Anschlusskabel der früheren PC-Verkabelung entfernt.


Beim Zerlegen zeigte sich schon ein kleiner Mangel,der behoben werden musste.
Drei Elkos lagen bereits im "Sterben" und machten "dicke Backen" (siehe Markierung).


Zuerst wurden diese Kondensatoren
gegen neue Bauteile ausgetauscht.
Nachdem die Elkos gewechselt waren,konnte auch gleich der Lastwiderstand(Hochlastwiderstand mit 2Ohm/25W)am Kühlkörper befestigt werden.
Der Widerstand wurde dann einmal mit dem Ground/Masseanschluss verbunden und auf der anderen Seite mit dem +5V Ausgang.


Im nächsten Arbeitsschritt wurde nun der betagte Lüfter getauscht(der alte erzeugte eine Geräuschkulisse die eher an eine Turbine erinnerte).
Beim Neuen musste nur der Anschluss umgepolt werden.


Was negativ auffiel,war die nicht vorhandene entstörte Kaltgerätebuchse.
Diese wurde gegen eine einfache entstörte und teilgeschirmte Buchse ausgewechselt.


Jetzt ging es daran,den Remotekontakt des Netzteils(graues Kabel bzw PIN14 < Bitte individuell prüfen!)auf Masse zu brücken,um das Netzteil später mit dem normalen ON/OFF-Schalter einschalten zu können.
Dieser wurde einfach auf den Massepin am Lastwiderstand angelötet.


Wie man auf dem obigen Bild erkennen kann,wurden zwei 2,5mm² Anschlusskabel für die nachfolgend eingebauten Bananenbuchsen installiert.
Im Gehäusedeckel bohrte ich nun die Löcher für die Haltewinkel(das Netzteil wird in der Clubstation unter einem Tisch montiert),die Kontroll-LED(NEIN,der Preis auf der Verpackung wurde von uns nicht entrichtet :) und die Bananenbuchsen.


Bevor die Bananenbuchsen verkabelt wurden,setzte ich noch einen Ferritkern ein,der vorher mit selbstverschweissendem 3M-Tape isoliert wurde.
Dies wurde deshalb gemacht,um eventuelle HF-Einstreuung über den Spannungsanschluss zu unterbinden.
Um das Gehäuse hermetisch zu schließen,verschloss ich die frühere Kabeldurchführung noch mit einer Abdeckkappe,wie diese sonst für Antennenlöcher an Autos genutzt wird.


Zu guter Letzt kam der Test unter Last.
Und siehe da,alles so wie gewünscht.
Ich schloss als Last zwei H4-Lampen an,die ich nach bedarf beschaltete um unterschiedliche Lasthöhen zu simulieren.
Selbst unter Vollast sank die Spannung nur um 100mV ab und lag bei zufriedenstellenden 12,33V.
Für die dort später angeschlossenen Mobilgeräte ist dies absolut ok.
Allerdings sollte man beim Anschluss von Kurzwellentransceivern die Ausgangsspannung durch passende Modifikation noch anheben,weil neuere KW-Transceiver bei Spannungen unter 12,6V deutlich die Ausgangsleistung zurückregeln.(in meinen früheren Blogs bin ich darauf schon eingegangen,wie diese Modifikation vorgenommen wird)


Besonders für klamme Clubkassen ist der Umbau dieser Netzteile eine Alternative.
Mancher wird vielleicht die Nase rümpfen und meinen,Netzteile kosten heut eh nix mehr...
Das mag schon stimmen aber bei dem hier veranschlagten Materialeinsatz lohnt es sich schon über diese Umrüstung nachzudenken.





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