Montag, 26. Dezember 2016

YAESU FT8800 / FT8900 - Austausch/Reparatur der Displaybeleuchtung

Es heisst zwar,daß LEDs bei korrekter Ansteuerung fast ewig halten...
aber manchmal ist der Fehlerteufel auch bei den Dingern unterwegs.
So auch bei diesem Yaesu FT8800(der Austausch bzw. die Reparatur ist mit dem FT8900 identisch!!) .


Kurz nach dem Einschalten des Transceivers fing die Beleuchtung wie wild an zu flackern.
Im ersten Moment beschleicht einen dann die Befürchtung,daß evtl. die Ansteuerung(die vom Prozessor gesteuert wird)fehlerhaft ist.
Und der Fehler wäre dann deutlich aufwändiger zu reparieren .
Also erst einmal die Probe ob es der Prozessor selbst oder doch nur die nachfolgend gesteuerte Beleuchtungsperipherie ist.

Man geht zunächst ins Menü und schaltet die unterschiedlichen Dimmerstufen des Displays durch.
Zeigt sich das Flackern dann in jeder beliebigen Dimmerstufe,kann der Prozessor ausgeschlossen werden.

Nun musste halt nur noch die Ansteuerspannung nachgemessen werden,um den Fehler eingrenzen zu können.Hierzu musste das Bedienteil zunächst zerlegt werden.(für die Messung muss das Bedienteil selbstverständlich noch am Transceiver angeschlossen und das Flachbandkabel - (BITTE dringend darauf achten,daß die Fixierklammer des Kabels nach oben abgeklappt wird,da diese sonst wegbricht und die FCP-Verbindungsbuchse komplett getauscht werden muss )
Für die Messung muss die Kabelverbindung selbstverständlich noch vorhanden sein!



Und siehe da,das "Unmögliche" war die Quelle des Fehlers.
Die LEDs,die vormals mal gegen blaue LEDs ausgetauscht wurden,waren BEIDE am herumflackern und lagen im Sterben.
Es musste nun das eigentliche LC-Display aus vom Bedienteil ausgebaut werden.Dies geschieht,in dem man auf der Platinenrückseite die sechs Biegehaken zurückbiegt und das Display vorsichtig abnimmt.


Nun sind auch die beiden LEDs gut zu erkennen.
Diese wurden nun gegen zwei neue ausgewechselt.
Selbstverständlich wurden zur besseren Lichtstreuung noch die Kuppen der LEDs mit Hilfe eines Dremel abgeschliffen.


Der Zusammenbau ist nun auch schnell erledigt.
Display rauf,Platine im Frontrahmen einsetzen und die Überwürfe der Potentiometer verschrauben,danach das Flachbandkabel verbinden und die Gehäuserückseite verschrauben.

Fertig.








Mittwoch, 21. Dezember 2016

ICOM IC761 - Reparatur des defekten Displays

Der ICOM IC761 & IC765 hat mit steigendem Alter öfter das Problem, daß deren Vakuum-Fluoreszenz-Display ab und an mit Flackern und Vollausfall Ärger bereitet.

Da diese Transceiver aber sehr gute Empfängereigenschaften haben und viele aktuell am Markt befindliche Geräte in den Schatten stellen, lohnt es immer, einen Blick auf den recht harmlosen Fehler zu werfen.
Zur Reparatur werden zunächst die Gehäusehälften entfernt und die Frontplatte durch entfernen der seitlichen oberen Frontträgerschrauben und dem leichten lösen der unteren Trägerschrauben in ihre Serviceposition gebracht.(wird dazu leicht nach vorn abgeklappt)
Danach werden die beiden von oben ersichtlichen Kreuzschlitzschrauben entfernt und der Displayträger aus dem Frontchassis genommen.


Hier wird nun das geschirmte Vorschaltgerät des VF-Displays sichtbar.(mit DP-6 beschriftet)

Die erste Sichtkontrolle könnte einen fast in Sicherheit wiegen, wenn man nur die Lötstellen des Vorschaltgerätes auf der Displayplatine sieht.
Erfahrungsgemäß sind die fehlerhaften Löstellen aber geschickt "versteckt".
Um diese reparieren zu können, muss nun das Vorschaltgerät von der Displayplatine ausgelötet werden.

Und da sind sie...die fehlerhaften Lötstellen.

Bei der Kontrolle der Lötstellen unter einer starken Lupe, zeigen sich die kalten/gebrochenen Lötstellen der Durchkontaktierungen.
Um die Durchkontaktierungspins sind die Lötstellen teils gebrochen und haben somit starke Übergangswiderstände.


Am besten ist es, wenn man gleich alle Löstellen nachlötet, weil manche durch starke Erwärmung, die durch die fehlerhaften Durchkontaktierungen und daraus resultierenden hohen Übergangswiderstände auch fehlerhaft sein könnten.
Hierzu nutzte ich eine selbst angemischte Löttinktur auf Kolophoniumbasis, bestreiche die Platine inklusive der Lötstellen und löte alle Lötstellen nach.
Der Rest der Tinktur verbleibt auf der kleinen Platine, um die Lötstellen später vor Oxidation zu schützen.

Nachfolgend wird das Vorschaltgerät wieder auf der Displayplatine verlötet und die Displayplatine im Frontchassis eingebaut.
Da der TRX eh offen war, wurde noch im Zuge der Reparatur die S-Meterbeleuchtung auf LED umgebaut.
Durch die schwarze Grundfarbe der Skalierung und der hellen Bedruckung, liest sich die Anzeige nach der Umrüstung deutlich komfortabler ab.

                                          
(Bild aus dem Beitrag zum IC765 vom 13.10.2013)




 




Mittwoch, 14. Dezember 2016

Standard C500 - Abgleich und Austausch des ZF-Filters gegen ein CFU455F

Das Standard C500 ist ein zwar betagtes aber noch gut funktionierendes VHF/UHF Handfunkgerät aus den späten 80er/frühen 90er Jahren.


Diese Geräte gibt es für sehr kleines Geld auf den einschlägigen Handelsplattformen und sie eignen sich bspw. sehr schön als Relaistelefon. 



Da die Erfahrung bei mehreren unverbastelten Gebrauchtgeräten gezeigt hat,daß der Abgleich der ersten ZF oftmals deutlich vom Optimum entfernt liegt,empfiehlt sich immer ein Neuabgleich,der aber wie abgebildet noch mit dem Serienfilter vorgenommen werden sollte.


Dabei ist wie folgt vorzugehen:

Messsender mit Signalpegel,der einen mittleren Ausschlag auf dem im Display befindlichen S-Meter ergibt ohne Modulation einspeisen und die drei Bandfilter der ersten ZF auf maximale Feldstärkeanzeige abgleichen.


Danach den Vorgang mit einem Messton z.B. 1kHz bei großem FM-Hub(4,5kHz)wiederholen.

Bei diesem Vorgang den ersten Filterkern so einstellen,dass mit Messton einerseits die maximale Feldstärke angezeigt wird,und andererseits der Klirrfaktor des wiedergegebenen Messtons am geringsten ist.
Im Zweifel sollte man sich für den geringeren Klirrfaktor entscheiden.
Dieses im Anschluss bei den beiden anderen Filterkernen mit Vorsicht wiederholen.

WICHTIG... Der mittlere Filterkern steht danach in der Regel kurz vor voll eingedreht.


Die erzielbaren Verbesserungen sind oftmals deutlich spürbar,weshalb sich der eigentlich recht geringe Aufwand immer lohnt.
Für die OMs,denen kein Messsender zur Verfügung steht,ein Tipp:

Statt des Messsenders kann man auch eine Gegenstation mit entsprechender Empfangsfeldstärke nutzen und statt des 1kHz Messtons eignet sich auch hervorragend die Aussendung eines DTMF-Dauertons seitens der Gegenfunkstelle.
Durch die entstehende Mischung der beiden Töne bei schlechtem Abgleich,hört man den Klirrfaktor in der Regel deutlich besser.

Es ist darauf zu achten,daß das Funkgerät möglichst präzise auf der QRG liegt!!

Im nächsten Arbeitsschritt wird nun das originale ZF-Filter gegen ein CFU455F ausgetauscht.


Noch ein Tipp:
Wer für die verbauten Filterkerne kein passendes Abgleichbesteck besitzt,kann sich dieses auch sehr einfach selbst fertigen.

Ein befreundeter OM hat sich zu diesem Zweck aus Platinenmaterial(dieses darf NICHT kupferkaschiert sein!!)ein Abgleichbesteck selbst gefertigt.

Als Ideenanstoß hat mir dieser mal ein Bild zu dieser 
improvisierten Lösung geschickt.
Dieses Provisorium ist vielleicht nicht das schönste,funktioniert aber tadellos.